Der Bau unseres Boulodromes

ACHTUNG: Dieser Bericht könnte für angehende Bouleplatz-Bauer verstörende Bilder enthalten ! 😉

Der Blick durch den Zaun auf den aufgegebenen Tennisplatz im Januar 2018. Unseren Verein gab es erst 3 Monate. Noch war nicht spruchreif, dass wir hier schneller als erwartet unser Boulodrome haben würden. Der Tennisplatz war noch bis Ende Februar 2018 verpachtet. Wir ergriffen die Chance, ohne zu wissen was uns wirklich beim Bau erwarten sollte, und bemühten uns um die Übernahme des Pachtvertrages.

 

Und am 13.03.2018 war es dann soweit, wir haben die Schlüssel zum Gelände erhalten und die Erlaubnis, das Sportgelände für den Boule-Betrieb umzubauen lag auch vor. Bereits am nächsten Tag haben wir überprüft, wie dick der Belag aus rotem Tennismehl des Geländes war, bevor die Dynamik-Schicht anfing, die ja erhalten bleiben sollte. Nur 5cm, das sollte ja wohl einfach zu machen sein. Es zog sich aber doch noch lange hin und kalt wurde es dann auch nochmals, zu sehen am Schnee auf den Dächern.

Aus ähnlicher Perspektive des ersten Bildes, nur diesmal innerhalb des Zauns war es dann schon Mitte Mai 2018 bis ein weitgehender Teil des Tennisspielbelages abgetragen war. Wir haben schon nachts von roter Erde geträumt, so hing uns das Tennismehl zum Halse raus. Es war doch schwierigere Handarbeit als erwartet. Gab es da vielleicht Maschinen, mit denen wir das hätten leichter machen können, ohne die Dynamik-Schicht zu beschädigen?

Irgendwann war es dann aber soweit, dass wir anfangen konnten, eine Tragschicht aus Steinerde aufzubringen. Steinerde ist ein Naturboden dem dem der Feinanteil zu eine hohen Anteil Lehm enthält. Aufgrund des guten Unterbaus musste die neue Schicht auch nicht allzu dick werden. Sie durfte es aber auch nicht, weil das Geländeniveau nicht übermäßig wachsen sollte.

 

Am 18.Mai wurden also die ersten 15 Tonnen Steinerde aus dem Steinbruch Groß Bieberau geliefert ...

Der LKW-Fahrer fluchte nicht schlecht, als er den sehr schmalen Zubringerweg zum Hintereingang des Platzes bewältigen musste. Naja, seine Hupen hat er sich trotz der tief hängenden Äste nicht abgerissen :-). Und das Gras des leicht ansteigenden Wiesengelände ist für einen voll beladenen LKW auch nicht immer einfach zu bewältigen. Aber die Tricks eines ehemaligen Stadt-Baumeisters sind hier Gold wert gewesen.

 

Letztlich konnten wir beginnen, die Steinerde einzubauen:

 

Nun sind ca. 50 Tonnen Steinerde eingebaut und auch bahnenweise gut verdichtet.

Nur ganz hinten fehlt nach was.

Das Einbauen der Steinerde ging wohl viel schneller als das Ausbauen der alten Schicht. Es ist der 26. Mai und die letzten 6 m werden heute auch noch fertig werden.

 

Auf den ersten Bahnen ist nun auch der feine Steinsand aufgebracht und verdichtet:

Der Steinsand aus Groß-Bieberau, auch ein Naturprodukt, hat ebenfalls einen hohen Lehmanteil im Feinanteil.

 

Die ersten Lieferungen an Spielbelag werden auch schon abgeladen.

Die Spielbeläge haben wir aus umliegenden Steinbrüchen und Kiesgruben immer selbst per kleinem Anhänger geholt. Manchmal sieht da die Schaufel vom Radlader schon gewaltig aus.

Unser Lieblingsbelag kommt aus Sailauf im Spessart. Der Rhyolith, oder früher auch Quarzporphyr genannt, ist ein toller Stein mit einer schön roten Färbung (siehe obiges Bild rechts). Wir haben eine Tonne Rhyolith-Split 5/11 direkt aus dem Steinbruch geholt.

Das Probeliegen einer Kugel, hier auf 2/8/16 Mainkies, muss dann auch sein:

 

Die erste 6 Bahnen sind nun fertig.

Und die Bahnen 7 - 12 auch:

Bleibt somit nur noch der fast fertige Platz in einer Gesamtaufnahme:

 

Auch wenn am 20.06.2018 die schweren Arbeiten erledigt waren, stand noch eine Menge an Kleinarbeiten an. Es mussten Balken gelegt, Schnüre gespannt und Spielstandsanzeiger angebracht werden. Dann fehlt nur noch das Licht, die Aufnahmen für die Masten hatten wir ja schon ganz am Anfang mit eingebaut. Aber für die Einweihung am 08.09.2018 brauchten wir ja kein Licht.

Es kam also zuerst der Winter. So richtig Spielfreude kam nicht auf, musste doch immer erst die Kugel im Schnee gesucht werden.

Und dann haben wir, ein Jahr nach Schlüsselübergabe, also im März 2019, noch die 4 Stück 500W-LED Strahler an 6m hohen Alu-Masten eingebaut. Nun sind wir endlich fertig mit dem Bau (vorerst).

 

Letztlich sollten wir eine Danksagung an die 10 Mitglieder des damals winzigen Vereins, die sich den Traum eines eigenen Boulodromes erfüllt haben, nicht vergessen. Jeder der 10 hat nach seinen Kräften (3 Mitglieder waren damals ja bereits über 80 Jahre alt) mitgewirkt und immer fest daran geglaubt es auch wirklich schaffen zu können, wovon wir nun alle profitieren:

Norbert Bernhard, unser Platzbaumeister, Jérôme Vallet, Eveline, Matthias und Sven Etrich, Herbert und Olga Beck, Helmut Joseph, Herbert Jörges und Marianne Kohl.



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